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29.08.2006
Nur jeder Zehnte eine Rakete

75-Jahr-Jubiläum der Thurgauer Sektion von Swiss Engineering: Podiumsgespräch über Ausbildung von Ingenieuren

 

Dienstag, 29. August 2006

«Nur jeder Zehnte eine Rakete»

75-Jahr-Jubiläum der Thurgauer Sektion von Swiss Engineering: Podiumsgespräch über Ausbildung von Ingenieuren

Bilden die Hochschulen Ingenieure aus, die die Industrie verlangt? Dieser Frage ging ein Podium nach, dass aus Anlass des 75-Jahr-Jubiläums der Thurgauer Sektion von Swiss Engineering stattfand.

ALOIS SCHWAGER

Unter der Leitung von Nationalrat Ruedi Noser diskutierten Ernst Uhlmann, Geschäftsführer und VR-Präsident Fela Management AG, Prof. Gunter Voigt, Vizepräsident Forschung FH Konstanz, Urs Schwager, Chef des kantonalen Amtes für Mittel- und Hochschulen, und Prof. Martin Künzli, Leiter Departement Technik Zürcher Hochschule Winterthur.

Neun von zehn schlafen

Ernst Uhlmann eröffnete die Diskussion mit der provokativen Aussage, dass heute nur jeder zehnte Ingenieur eine «Rakete» sei, während die übrigen schliefen. Heute finde man immer weniger Leute mit Biss unter den Studienabgängern. Mit der Ausbildung an den Fachhochschulen an sich sei man in der Wirtschaft zufrieden. Mängel ortete Uhlmann in der Allgemeinbildung, der Teamfähigkeit und der Anwendung des gesunden Menschenverstandes. In der Praxis mache man heute keinen Unterschied mehr zwischen ETH- und FH-Absolventen.

«Wir hoffen, die heutigen Ingenieure sind besser», meinte Martin Künzli. Früher habe man möglichst viel Wissen abgefüllt. Heute werde etwas weniger Fachwissen vermittelt, denn dieses sei in rund fünf Jahren so oder so überholt, dafür mehr Methodik, Anleitung zum Selbststudium und Sozialkompetenz. Künzli gab sich überzeugt, dass die Bologna-Reform die FHs weiterbringe.

Mehr Schweizer nach Konstanz

Gunter Voigt unterstrich die Bedeutung der Projektarbeit, die Notwendigkeit, eine solide Grundausbildung zu vermitteln und das Lernen zu lehren. Er wünschte sich, dass vermehrt Schweizer die FH Konstanz besuchten.

Urs Schwager betonte, dass es im Interesse des Kantons wäre, wenn mehr Thurgauer Universität oder FH Konstanz absolvieren würden, denn an die Konstanzer Hochschulen müsse er keine Kopfgelder entrichten; folglich erwachse ihm hier Zusatznutzen ohne Zusatzkosten. «Meine Hoffnung geht dahin, dass mit der Angleichung der Titel durch die Bologna-Reform die Schwellenangst gesenkt werden kann.» Im Einzugsgebiet des Kantons Thurgau seien insgesamt sechs Hochschulen und drei Universitäten angesiedelt. Man brauche daher neben der Pädagogischen Hochschule keine weitere FHs.

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